RRI Tools – Werkzeugkasten für die Forschung online

Wie können Verbraucher in die Entwicklung von Klimaschutzkonzepten einbezogen werden? Sollen Roboter unsere Großeltern pflegen? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Hochschulen und in Unternehmen müssen sich im Rahmen ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten mit solchen und ähnlichen ethischen und gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzen. Seit heute unterstützt sie dabei ein Online-Werkzeugkasten, das neue „RRI Toolkit“.

„Wir wollen mit diesem Werkzeugkasten verantwortungsvolle Forschung und Innovationen fördern. Das heißt, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen sich im Rahmen ihrer Arbeit auch mit den Meinungen und Bedürfnissen von Bürgerinnen und Bürgern auseinandersetzen. Oft wollen diese beispielsweise gar nicht, dass Pflegeroboter entwickelt werden. Das ist vielen Menschen zu unpersönlich“, sagt Norbert Steinhaus. Er hat beim Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA Bonn) die Entwicklung des „RRI Toolkits“ mit betreut. Entstanden ist der Online-Werkzeugkasten im Rahmen des gleichnamigen Projekts. RRI steht dabei für  „Responsible Research and Innovation (RRI)“, in Deutsch: „verantwortungsvolle Forschung und Innovation“. An ihm haben sich neben dem WILA Bonn noch weitere 25 Institutionen aus 30 europäischen Ländern beteiligt. Gefördert wird das drei Jahre dauernde Projekt, das sich nun auf der Schlussgeraden befindet, von der EU.

Das neue „RRI Toolkit“ ist eine große, interaktive Bibliothek, in der Forscherinnen und Forscher stöbern und sich Anregung aus ganz Europa holen können, wie sie beispielsweise die Gesellschaft und ethische Abwägungen in ihre Projekte einbeziehen können. Anregungen gibt es im „RRI Toolkit“ viele: Insgesamt 356 Handbücher, Videos, weiterführende Online-Datenbanken und Praxisbeispiele warten darauf, angeschaut zu werden.

Eines der Beispiele, das im RRI Toolkit beschrieben wird, ist das deutsche Forschungsprojekt KlimaAlltag des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE). Forscherinnen und Forscher haben Haushalte aus unterschiedlichen sozialen Schichten beim Versuch begleitet, CO2 zu sparen. In den entwickelten Klimaschutz-Empfehlungen haben sie die Ideen und Wünsche der Bürger/innen mit aufgenommen.

Aber auch weitere Themen wie die Frage der Gleichbehandlung der Geschlechter oder öffentlicher Zugang zu Wissen findet im „RRI Toolkit“ seine Berücksichtigung. Norbert Steinhaus vom WILA Bonn: „Das RRI Toolkit ist damit nicht nur interessant für die Forschung, sondern auch für die Politik oder zivilgesellschaftliche Organisationen. Wir unterstützen mit dem Toolkit vielleicht nicht die beste Wissenschaft in der Welt, aber doch hoffentlich die beste Wissenschaft für die Welt.“

Das Toolkit ist unter frei zugänglich.


VERWANDTE LINKS

www.rri-tools.eu

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