Voraussetzungen und Ziele zivilgesellschaftlicher Partizipation in der nationalen Forschungsagenda

Damit die Schlüsselakteure aus der Zivilgesellschaft, die großen und kleinen Verbände sowie lose aber höchst innovative Netzwerke, sich wie gefordert einbringen können, fehlen noch wesentliche Strukturen und Einsichten.

Aufbauend auf den Erfahrungen und Einsichten, die im Projekt „Transparenz und Partizipation in der Wissenschafts- & Forschungspolitik“ gesammelt werden konnten, wird vorgeschlagen den Fokus auf den Aufbau einer Transformativen Literacy zu legen. Dieser Begriff wurde weiter entwickelt aus der Idee einer Environmental Literacy, der Integration des ökologischen Systemwissens in transdisziplinäre Prozesse (Scholz 2011). Literacy ist im wörtlichen Sinne der Umgang mit Büchern, Erzählungen und Texten.

Basierend auf der Idee der transdisziplinären Prozesse sind konkrete gesellschaftliche Problemlagen der Ausgangspunkt für wissenschaftliche Fragestellungen. Um die Probleme jedoch angemessen zu erfassen, muss Wissen aus unterschiedlicher Disziplinen mit dem impliziten Wissen gestaltender Akteure zusammen-gebracht werden, damit sozial robustes Wissen entstehen kann. Dieses Wissen ist nicht nur wissenschaftlich abgesichert sondern auch nahe an den gesellschaftlichen Problemlagen. Die Probleme lösen sich jedoch nur dann, wenn Wissen entscheidungs- und handlungsleitend wird. Dazu muss Ziel- und Transformationswissen erzeugt werden. 

Transformative Literacy ist die Fähigkeit, Transformationsprozesse adäquat in ihrer Vieldimensionalität zu verstehen, und eigenes Handeln in Transformationsprozesse einzubringen. (Schneidewind 2013)

Damit die Zivilgesellschaft und ihre Organisationen transformative Literacy aufbauen können muss ein Umdenken stattfinden. Dafür gilt es zu werben, Verständnis zu vermitteln und Zustimmung einzuholen. Als fördernde politische Rahmenbedingungen sollten folgende Punkte bedacht werden: 

1. Beteiligung gesellschaftlicher Akteure in Forschung und Agendasetting stärken

2. Mehr Ressourcen für die zivilgesellschaftlichen Organisationen bereitstellen

3. Empowerment und Capacity Building in den zivilgesellschaftlichen Organisationen stärken

4. Koordination und Kooperation in und zwischen den zivilgesellschaftlichen Organisationen stärken – Idee einer zivilgesellschaftlichen Forschungs-Plattform

5. Bündelung des vorhandenen, vielfältigen Wissens der Organisationen 

6. Lose Netzwerke und kleine Verbände einbeziehen, innovative Ansätze sichtbar machen 

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