Business as usual (WBGU, 2014) mit einer Privilegierung der Wirtschaft und technologischen Wissenschaften in der Forschungs- und Innovationspolitik (F&I) reichen für die Lösung der großen Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenübernutzung nicht aus (Schneidewind, 2013). Um der Komplexität und Dynamik der Herausforderungen zu begegnen ist ein ergebnis-offener Diskurs mit einer Pluralität von Akteuren und Positionen unerlässlich (Wissenschaftsrat 2015, 19).
Ko-Design, Ko-Produktion und Ko-Kommunikation mit Akteuren der Zivilgesellschaft stärkt zudem Robustheit und Umsetzung der F&I Ansätze. Zivilgesellschaftliche Akteure bringen vielfältige Potenziale ein. Sie entwickeln Innovationen Bot-tom-up, intensivieren die Kommunikation zu Innovation und Forschung mit den Bürgern als Multiplikatoren, gestalten Forschungsagenden bis hin zu Programmen mit und bringen die gesellschaftlichen Bedarfe in den Diskurs ein.
Darüber hinaus tragen sie mit ihrem kritischen Blick schon früh im Forschungsprozess dazu bei Potenziale und Risiken besser abzuschätzen. Sie sind ein Frühwarnsystem für Fehlentwicklungen und blinde Flecken im etablierten Diskurs zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Gerade angesichts der komplexen Entwicklungen hin zu sich wandelnden Wohlstandsmodellen und Lebensstilen wird die Einbeziehung der organisierten Zivilgesellschaft ein wesentlicher Faktor, um auch für die Unternehmen die notwendige Investitionssicherheit für langfristige Forschungsansätze besser abzuschätzen.
Ober, Steffi, Paulick-Thiel, Caroline (2015): Zivilgesellschaft beteiligen. Perspektiven einer integrativen Forschungs- und Innovationspolitik. Berlin.
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