Strukturelle und programmatische Hindernisse für eine Partizipation der Umweltverbände in der Forschungspolitik

Die zentrale Fragestellung bei der Bearbeitung dieses Gutachtens lautete, ob davon ausgegangen werden kann, dass im Bereich der mit öffentlichen Mitteln geförderten Forschung – insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung und hier speziell zur Energiewende – Partizipation auf eine breitere Basis gestellt werden kann, die ein Mitwirken von Umweltverbänden nicht nur als Stakeholder/Experten in Forschungsprozessen fördert, sondern auch ein Mitwirken an Prozessen der Identifizierung von Forschungsbedarfen, der Programmentwicklung und von Ergebnisevaluationen.

In der Untersuchung wurde festgestellt, dass eine Partizipation der Umweltverbände in der von der öffentlichen Hand geförderten Forschung in beschränktem Maße gegeben ist. Es ist wichtig, hier zu unterscheiden zwischen der Teilnahme als sogenannte Praxispartner in konkreten trans- disziplinären Forschungsvorhaben einerseits und der Partizipation an der Beratung und Bestimmung neuer Forschungsprogramme bzw. Forschungsagenden andererseits. Da der transdisziplinäre Forschungsansatz insbesondere in der Nachhaltigkeitsforschung verstärkt zum Einsatz kommt, ist auch die Möglichkeit zur unmittelbaren Teilnahme an Forschungsvorhaben umfangreicher gegeben als noch vor einigen Jahren.

Daneben ist zu beobachten, dass die großen Forschungsgemeinschaften sich vermehrt dem Problem des klassischen Wissenstransfers von der Wissenschaft in die Gesellschaft widmen, der zu selten dazu führt, dass Forschungsergebnisse tatsächlich im gesellschaftlichen Problemfeld zu den angestrebten Veränderungen führen.

Aus zumindest zwei strukturellen Gründen und einem inhaltlichen Aspekt heraus erscheint es als empfehlenswert, das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) als ein zentrales Ziel von Partizipationsbemühungen hinsichtlich des Mitwirkens beim Festlegen von Forschungsagenden zu sehen: Erstens ist es der Träger öffentlich geförderter Forschung mit dem größten Fördervolumen und zweitens ist es der wichtigste (tlw. ausschließliche) Förderer der großen Forschungsgemeinschaften. Und drittens wer- den von ihm selbst (vor allem in der Abteilung 7) gezielt, vielfach auch im transdisziplinären Ansatz zahlreiche Forschungsvorhaben und -programme gefördert, die die Energiepolitik, die Energiewende und viele andere Themen der Nachhaltigen Entwicklung betreffen.

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