Am 21. Oktober 2013 haben wir in unserem ersten Fachgespräch zur Energiewende unsere Ist-Analyse der Energieforschung vervollständigt, Ursachen benannt, Alternativen entwickelt und an einer Roadmap der Transformation gearbeitet.
Am Vormittag stellten die Inputs von Prof. Dr. Peter Hennicke (Wuppertal Institut), Michaela Thorn (Projektträger DLR), Dr. Kathrin Goldammer (IASS, Leiterin Plattform Forschungsforum, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)), Prof. Dr. Hartmut Vogtmann (DNR-Präsident) und Dr. Steffi Ober (Zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende) die derzeitige Lage der Energiewende dar. Das breite Spektrum der Beiträge ging von der kritischen Analyse der Ist-Situation der Mittelverteilung, der Vorstellung des SÖF Programm und Forschungsforums Energiewende des BMBF über die notwendigen Anforderungen an eine zukünftige Energieforschung und an die Governance der Forschungspolitik bis zur Rolle der Verbände in der Forschungspolitik.
Wo sollte man in der Energieforschung kürzen, aufstocken oder ganz neu ansetzen, so lautete der Auftrag an die Runden am Nachmittag. Übereinstimmung herrschte, dass die Atom- und Fusionsforschung auf den Prüfstand gehört. Die Energieforschung sollte kongruent mit dem Atomausstieg erfolgen, so dass Atom- und Fusion nicht mehr als mögliche Option der Energieversorgung gefördert werden. In welchem Rahmen sie dann noch als stark reduzierte Forschungsthemen weiterverfolgt werden, blieb offen. Ebenso deutlich fiel die Kritik der die Förderung von Kohle und CCS unter Energieeffizienz aus.
Systemische Ansätze zur Energieforschung, die die Fragen von Suffizienz und Lebensstilwandel, die Mobilität, Wärme und die demographischen Veränderungen wurden von vielen Teilnehmerinnen eingebracht. Solche Ansätze sucht man bislang vergebens. Die Gründe dafür wurden diskutiert: wer steuert eigentlich die Forschungsförderung der Energiewende und welche Partialinteressen machen sich da stark? Die Zivilgesellschaftlichen Organisationen sollten sich stärker als bislang in die „Schaltzentralen“ der Forschungssteuerung einbringen, in den vielen Expertengremien der Bundesregierung von der Forschungsunion bis zu den Energiebeiräten bei Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und BMBF. Notwendig ist dabei jedoch, dass die Umwelt- und Naturschutzverbände in relevanter Anzahl vertreten und nicht nur als Feigenblatt dienen.
Eine Übersicht über die Ergebnisse der Arbeitsgruppen finden Sie hier und den Ablauf des Fachgesprächs hier.
Die Konzeption und Moderation des Fachgesprächs unterstützte Felix Rübcke von der Wirkungsberatung www.good-root.org.
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Programm zum Fachgespräch | 441 KB
EW Präsentation Hennicke | 3 MB