Partizipation und Transparenz in der Wissenschafts- und Forschungspolitik

Während der Tagung am 31. Mai 2013 in der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften diskutierten VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft und Stiftungen über zivilgesellschaftliche Partizipation in der Wissenschafts- und Forschungspolitik. In der folgenden Dokumentation finden Sie unter anderem die Reden der Podiumsgäste, die von den Verbänden vorgestellten Zivilgesellschaftlichen Forderungen und die auf der Tagung vorgestellte Kurzstudie.

Die Tagungsunterlagen finden Sie am Ende dieses Beitrages:

  • Gemeinsame Presseerklärung der Verbände
  • Zivilgesellschaftliche Forderungen der Verbände
  • Selbstdarstellung: „Herausforderung Forschungswende“
  • Teilnehmenden-Liste der Tagung
  • Kurzstudie: Voraussetzungen für eine Partizipation der Umweltverbände in der staatlichen Forschungspolitik
, Autor: Dr. Matthias Bergmann, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung

Mit den folgenden Abschnitten möchten wir Ihnen einen Einblick in die unterschiedlichen Keynotes geben:

„DIE NEUE ROLLE DER ZIVILGESELLSCHAFT IN DER FORSCHUNGSPOLITIK“
Abteilungsleiter Zukunftsvorsorge – Forschung für Grundlagen und Nachhaltigkeit Dr. Eugen Huthmacher, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Forschung ist im Gespräch. Das zeigt die heutige Veranstaltung. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Bemühungen, Wissenschaft und Forschung mehr in der Mitte der Gesellschaft zu rücken, Fortschritte machen.(…)
Geld allein löst aber noch keine Probleme. Die Debatte darüber, was und woran geforscht wird, ist deshalb stärker in den Focus gerückt. Inhalte sind gefragt. Das gilt auch für das BMBF. Wir verstehen uns längst nicht mehr alleine als Forschungsförderer im Sinne reiner Geldverteilung. Wir sind ver- antwortlich für den Dialog mit der Forschung und mit der Gesellschaft. Es geht darum die entscheidenden Fragestellungen zu definieren und darum Forschungsergebnisse mit zu gestalten und zu vermitteln.“ …zur Rede

„DIE ZIVILGESELLSCHAFT MISCHT SICH EIN. EINE GUTE ENTWICKLUNG FÜR DIE WISSENSCHAFTSPOLITIK?“
Stellvertretender Vorsitzender des Nachhaltigkeitsrat und Präsident des NABU Olaf Tschimpke

Er erläuterte die Kernforderungen der Verbände wie „Mehr Forschungsprogramme und –aktivitäten für Zukunftsthemen und transdisziplinäre Forschung“: …zur Rede

„ZUM SPANNUNGSVERHÄLTNIS VON WISSENSCHAFT, FREIHEIT UND ZIVILGESELLSCHAFT“
Präsidentin der Humboldt-Viadrina School of Governance Prof. Dr. Gesine Schwan

In Ihrer Rede betonte Dr. Gesine Schwan, dass Demokratie und Forschungsfreiheit untrennbar miteinander verbunden sind. Allerdings muss die Ausrichtung der Forschung in einem deliberativen Prozess erarbeitet werden. Das Gemeinwohl ergibt sich erst im gemeinsamen Diskurs, weder Wissenschaft noch Wirtschaft können darüber nach Gutdünken bestimmen. Die Alimentierung der Wissenschaft über öffentliche Steuergelder verlangt eine demokratische Legitimation der Verwendung dieser Gelder. Was gefördert wird, ist per se eine politische Entscheidung. Doch Politik ist kurzfristig orientiert und daher strukturell für langfristige Perspektiven kein guter Sachwalter. Entscheidend für die Gemeinwohlorientierung der Forschungspolitik ist daher, dass sich die organisierte Zivilgesellschaft einmischt und die „schwachen“ Interessen wie Ökologie und Soziales stark macht. Sowohl die unterschiedlichen Akteure als auch die verschiedenen Wissensarten von Erfahrungswissen bis zum disziplinären Hochschulwissen müssen lernen, sich gegenseitig zu respektieren und in einem fairen Verfahren mit guten Gründen zu verständigen. Mischverfahren seien am besten, erkannte bereits Aristoteles.

Die Tagung wurde von der Stemmler‐Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gefördert.

RELATED DOWNLOADS


Selbstdarstellung Forschungswende | 147 KB

Keynote Hutmacher | 119 KB

Kurzstudie Voraussetzungen für Partizipation | 434 KB

Presseerklärung der Verbände | 89 KB

Teilnehmende | 117 KB

VERWANDTE LINKS


Zivilgesellschaftliche Forderungen der Verbände 

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