Die großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimaschutz, Armutsbekämpfung oder Erhalt der Biodiversität erfordern umfangreiche gesellschaftliche Transformationen. Es werden wissenschaftlich fundierte und in der Praxis anwendbare Lösungen für komplexe Nachhaltigkeitsprobleme benötigt. Die produktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft könnte dazu einen wichtigen Beitrag leisten.
Das ist für beide Seiten nicht ohne Risiko: Verbände suchen konkrete Ideen für Positionierung und Kampagnen, die Ergebnisse aus Forschungsprojekten liegen allerdings häufig erst nach einigen Jahren vor und sind sehr kontextspezifisch. Forscher/innen fürchten um die Unabhängigkeit ihrer Ergebnisse, wenn Praxisakteure ihre Interessen einbringen. Können die ungleichen Partner Wissenschaft und Zivilgesellschaft also „beste Freunde“ sein?
Viele Beispiele der Kooperation von Zivilgesellschaft und Wissenschaft in transdisziplinären Forschungsprojekten zeigen, dass die Zusammenarbeit für beide Seiten fruchtbar sein kann und Forschungsergebnisse mit hoher Relevanz hervorbringt. Eine weit entwickelte Kooperationskultur in der Breite fehlt aber. Ziel der Tagung ist es, Praxis und Perspektiven dieser Zusammenarbeit zu reflektieren. Wie groß die Potenziale für gesellschaftliche Innovationen und konkrete Problemlösungen sind, wird in Workshops am Beispiel der Handlungsfelder Nachhaltiger Konsum und Sustainable Development Goals diskutiert. Dazu werden die bisherigen Lernprozesse der Plattform Forschungswende reflektiert.
Auf der Konferenz diskutieren:
- Dr. Camilla Bausch, Ecologic Institut
- Dr. Maja Göpel, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie
- Dr. Thomas Jahn, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE)
- Thomas Korbun, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
- Prof. Dr. Rudi Kurz, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
- Christian Löwe, Umweltbundesamt
- Dr. Steffi Ober, Zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende
- Ulrike Schell, Verbraucherzentrale NRW
- Dr. Gerd Scholl, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW)
- Dr. Klaus Seitz, Brot für die Welt
- Mandy Singer-Brodowski, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie
- Dr. Immanuel Stieß, Institut für sozial-ökologische Forschung
- Prof. Dr. Hubert Weiger, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Die Tagung richtet sich an Vertreter/innen zivilgesellschaftlicher Organisationen, Forscher/innen und Forschungsförderer. Sie findet statt aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums von Institut und Vereinigung für ökologische Wirtschaftsforschung am Vortag der Jubiläumskonferenz „Kern-Geschäfte – Wie Unternehmen sozial-ökologischen Wandel gestalten können“.
Die Tagung wird gemeinsam veranstaltet von Ecological Research Network (Ecornet), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund Deutschland (NABU), Brot für die Welt, Zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende.
Die Konferenz wird gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung.
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